Impressionen 

Juli 2005

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Müllcontainer. Ein Objekt unseres täglichen Lebens, über das wir selten nachdenken. Wir haben welche fotografiert.

 

Diese Müllcontainer stehen in Deutschland, neben einem großen Wohnhaus. Sie sind mit einem festen Zaun umgeben, am oberen Rand ist Stacheldraht. Manche Container sind auch mit einem Vorhängeschloß gesichert.

Das macht Sinn: Es könnte ja jemand kommen und in diese Müllcontainer etwas hineinwerfen. Ein schlimmer Mensch, der das, was er zuviel hat, in die Müllcontainer der anderen wirft, sich quasi an den Müllcontainer der anderen bereichert, indem er die Müllabgaben hinterzieht.

Auch in Serbien gibt es Müllcontainer, wir haben sie auch fotografiert.

Der Beobachter wird sofort bemerken, daß hier der Zaun fehlt, außerdem liegen Säcke neben dem Müllcontainer, einfach so, obwohl die Müllcontainer doch leer zu sein scheinen.

Anscheinend hat man es hier überhaupt nicht nötig, seine Müllcontainer zu schützen. In Serbien kommen auch Leute zu fremden Müllcontainern, aber um etwas herauszunehmen: Altpapier, Altglas, alles was irgendwie verwertet werden kann, aber auch etwas Eßbares. Daher hängt das alte Brot auch neben dem Container und liegt nicht etwa drin. Arme Leute ziehen mit Handkarren von Müllcontainer zu Müllcontainer und durchsuchen sie.

Daß man sie offen läßt, das hängt mit der Tierliebe zusammen: denn die zahlreichen wilden streunenden Hunde und Katzen wollen ja schließlich auch leben. Sie springen in die Container hinein, um nach Eßbaren zu suchen.

In Serbien wäre das Schützen der Müllcontainer etwas Herzloses, etwas Unsoziales. Müll ist etwas, wo man mit den Ärmsten teilt, ihnen eine Verdienstmöglichkeit gibt, armen Tieren das Überleben ermöglicht.

Ach ja: Sperrmüll kennt man in Serbien natürlich auch nicht.

Deutscher Müll - serbischer Müll. Ein kleiner Unterschied.

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Akt. am 06. févr. 2007