Impressionen 

Februar 2005

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Montenegro. Das Land der schwarzen Berge. Es ist Serbien ähnlich, aber nicht gleich. Die Sprache ist etwas unterschiedlich, man sagt zB. mjleko statt mleko für Milch. Auch hat das Land eine andere Geschichte, denn auch wenn hier die Türken herrschten, konnten die lokalen Führer sich eine gewisse Unabhängigkeit sichern.

 

Bucht von Budva

Stadtzentrum von Kotor

Eigentlich sollte es sich hier um ein Paradies handeln, weit im Süden, am Meer gelegen. Aber die Geschichte hat es anders gewollt, und nur die reichen Handelsstädte wie Perast zeugen noch vom alten Wohlstand. Das Wirtschaftssystem ist noch nicht sehr dynamisch, es fehlt an Investitionen, es gibt kein funktionierendes Bankensystem. Für den Fremdenverkehr fehlt es vielfach an Unterkünften in einem guten Preis-/Leistungsverhältnis.

 

Die kuk Marinekommandantur in Kotor

Stadtzentrum von Kotor

Die Bucht von Kotor ist eine der schönsten Stellen Europas. Berge und Meer sind unmittelbar nebeneinander, nur wenig Platz bleibt für die Menschen im Tal. In österreichischer Zeit war dies ein wichtiger Kriegshafen. In der Nacht setzen wir auf einer Fähre über diesen südlichsten Fjord Europas. Teilweise gibt es keinen Strom, die umliegenden Städtchen liegen im Dunkeln. Es riecht nach Meerwasser und Öl. So wird auch der Fregattenleutnant Heinrich von Kriegshaber hier mit seinem Torpedoboot 90F gekreuzt haben. Im Februar 1918 wurde er in das damalige Catarro verlegt. Die Schiffe der Marine hatte der Kaiser Karl dem neuen SHS-Staat, dem späteren Jugoslawien übergeben, damit dieser vielleicht doch noch ein Gegengewicht zu Italien bilden könnte. Doch in den letzten Kriegstagen, die Mannschaften hatten gemeutert und waren teilweise schon von Bord, wurden zahlreiche Schiffe noch von den Italienern versenkt, vom Rest wurden viele den Siegern übergeben. Die Triester Lloyd, einst mit zahlreichen Schiffen eine der größten Schifffahrtsgesellschaften im Mittelmeer, wurde später verkauft. Die österreichische Marine gehört lange der Vergangenheit an, nur die Gebäude zeugen noch von der Patronanz der Habsburg über die Adria.

 

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Akt. am 05. dec 2005