Der Engel mit dem Saitenspiel

 

 

Uraufführung: 19. Dez. 1944 im Marmorhaus und U.T. Sternlichtspiele (Berlin)

nach einem Volksstück des süddeutschen Schriftstellers Alois Johannes Lippl

Hertha Feiler (Susanne Henrici)

Hans Soehnker (Achim Strengholt)

Hans Nielsen (Bernhard Zoller)

Susanne von Almassy (Vera Schellhorn)

Otto Graf (Dr. Thomas Weinzierl)

Lina Carstens (Maria Theresia)

Erich Ponto (Barnabas)

Walter Werner (Werkmeister)

Paul Rehkopf (Rainbichler)

Emil Heß (Linus Lanzinger)

Friedrich Honna (Dienstmann)

 

Regie: Heinz Rühmann
Produktion: Terra

Silvesterabend in einem bayrischen Nobelhotel. Der Klavierfabrikant Achim Strengholt streitet sich mit seiner Verlobten, der Kammersängerin Vera Schellhorn. Enttäuscht verläßt er das Hotel und steigt auf eine Alm, um allein zu sein. Beim Aufsteigen findet er bei einem Holzschnitzer einen wunderschönen gotischen Engel mit einem Saitenspiel, und er überredet den Schnitzer, ihm diesen Engel zu überlassen.

Auf der Hütte angekommen findet er dort eine Frau vor, die sich ebendorthin zurückgezogen hatte. Es kommt zum Streit, aber schließlich verlieben sich die beiden ineinander und gehen engumschlungen ins neue Jahr. Der Engel wird das Geschenk an die schöne Unbekannte, und man will nur noch schnell die Koffer aus dem Hotel holen, um vom Bahnhof aus ein neues gemeinsames Leben zu beginnen.

Leider spielt das Schicksal nicht mit, und da beide auf je einem anderen Bahnhof warten, verpassen Sie sich. Der Klavierfabrikant sucht vergeblich nach der schönen Unbekannten, die ihm nicht einmal den Namen hinterlassen hat. Schließlich verlobt er sich doch mit seiner alten Freundin, der Opernsängerin.

Susanne Henrici, Studentin und Restaurateurin, arbeitet in einem Antiquitätengeschäft. Sowohl ihr Chef Dr. Weinzierl als auch der Architekt Zoller machen ihr Heiratsanträge, aber sie kann Achim Strengholt nicht vergessen. Sie ist schwanger, und schließlich verkauft sie den Engel an Vera Schellhorn. Diese sucht ein Geschenk für ihre Verlobung mit Achim Strengholt. Und da trifft dieser zufällig wieder mit Susanne zusammen. Seine Verlobung wird gebrochen und es kommt sogar zur Heirat. Nur - unmittelbar danach wird die Scheidung eingereicht, jeder der beiden glaubt sich nur verpflichtet und keiner will seine wahren Gefühle zeigen.

Der Engel kehrt wieder an seinen alten Platz beim Schnitzer zurück - er hat doch nur Unglück gebracht. Oder - denn wieder treffen sich die zwei auf der selben Almhütte wo alles begann ...

 

Ein ernster Film, mit großem Können in der Regie und von Hertha Feiler wunderbar gespielt. Vielleicht zu ernst für die damalige Zeit und in seiner Thematik zu weit entrückt vom Tagesgeschehen des Jahres 1944.

Einige Personen scheinen damals wie heute aus einer anderen Zeit zu kommen: Der Trompeter, der das alte Jahr verbläst und das neue einläutet; der Schnitzer, der Werke für Jahrhunderte schafft; der Dienstmann, der behutsam diese Werte hütet und Erich Ponto als Diener mit Erfahrung der Hofsitten. Dazu ein Konzert mit zwölf Flügeln und die ewige Landschaft der verschneiten Alpen.

Eine Erinnerung an eine gute Zeit, in der die wahren Werte überdauern.

 

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