Die Filme mit und von Heinz Rühmann

Einige Filme mit Heinz Rühmann zwischen 1963 und 1977:

 

Das Haus in Montevideo

nach der Komödie von Kurt Goetz

Uraufführung: 17. Okt. 1963 im Theater am Kröpke (Hannover)

Heinz Rühmann (Prof. Dr. Traugott Hermann Nägler)

Ruth Leuwerik (Marianne Nägler)
Paul Dahlke (Pastor Riesling)
Ilse Pagé (Atlanta)
Michael Verhoeven (Herbert)
Doris Kiesow (Martha)
Hanne Wieder (Carmen de la Rocco)
Victor de Kowa (Anwalt)
Fritz Tillmann (Bürgermeister)
Herbert Kroll (Apotheker)
Georg Gütlich (Oberst)
Elfie Fliegert (Belinda)

Regie: Helmut Käutner
Musik: Franz Grothe
Produktion: Hans Domnick Filmproduktion

Der Lehrer Traugott Nägler führt ein diszipliniertes Leben mit seiner großen Familie, bis eines Tages das Testament seiner Schwester eintrifft, die er vor langen Jahren verstoßen hat, weil sie ein uneheliches Kind hatte. Eine große Erbschaft steht in Aussicht, wenn ... sich dieser Fall erneut produziert. Das bringt ihn in Verlegenheit und seine älteste Tochter ist auch gar nicht bereit, so einfach und ohne Trauschein ...

Das Moralgebilde gerät kräftig ins Wanken, bis sich herausstellt, daß aufgrund eines Formfehlers der Professor selbst nicht der eheliche Vater seiner Kinder ist.

Eine gemütliche Komödie, die heute mehr durch nette Szenen mit dem strengen Familienvater als durch die eigentliche Problematik besticht.

 

 

Vorsicht, Mr. Dodd

auch: Ihn kann nichts erschüttern

nach dem Theaterstück "Out of bounds" von A. Watkyn

Uraufführung: 14. Februar 1964 in mehreren Städten der Bundesrepublik

Heinz Rühmann (Doppelrolle Dr. Lancelot Dodd / Dr. Ivor Marmion)

Maria Sebaldt (Miss Parker)
Robert Graf (Kellner Toni)
Anton Diffring (Howard)
Ernst Fritz Fürbringer (Sir Gerald Blythe)
Erika von Thellmann (Mrs. Davis)
Horst Keitel (Purdie)
Rudolf Rhomberg (Glenville)
Harry Wüstenhagen (Mr. Bland)
Mario Adorf (Buddy Herman)
René Franckh (Tommy Blythe)
Erik Jelde (Hornblow)
Heinz Schorlemmer (Bentley)
Ah Yue Lou (Al Miller)
Ecko Engelmann (Bardame)

Regie: Günter Gräwert
Produktion: Divina

Dr. Marmion ist ein superreicher Weltverbesserer. Er kauft und verkauft militärische Geheimnisse zwischen den Weltmächten "um das Gleichgewicht herzustellen". Der britische Geheimdienst will ihn bei so einer Verhandlung verhaften. Als sein Flugzeug abstürzt, schickt er einen Doppelgänger, den Landschuldirektor Dr. Dodd an seiner Stelle ins vornehme Hotel Excelsior. Doch auch eine andere Agentenbande ist hinter der Beute her. Und Dodd bringt auch noch alles durcheinander, bis schließlich der echte Dr. Marmion auftaucht, der doch nicht umgekommen ist.

Eine Doppelrolle mit einigen netten Szenen, aber weder ein James Bond noch eine gute Komödie.

 

 

Dr. med. Hiob Prätorius

nach einem Bühnenstück von Curt Goetz

Uraufführung: 14. Januar 1965 in mehreren Städten der Bundesrepublik

Heinz Rühmann (Dr. Hiob Prätorius)

Liselotte Pulver (Violetta Höllriegel)
Fritz Tillmann (Dr. Klotz)
Fritz Rasp (Shunderson)
Werner Hinz (Vater Höllriegel)
Peter Lühr (Professor Spalter)
Klaus Schwarzkopf (Dr. Watzmann)
Käthe Itter (Oberschwester)
Rbert Klupp (Rector)
Maria Ferron
Tatjana Sais
Sigrid Pawlas

Regie: Kurt Hoffmann
Produktion: Hans Domnick Filmproduktion

Dr. Prätorius ist ein Arzt, der zunächst mit Menschenkenntnis und dann mit seinen Kenntnissen behandelt. Als Violetta einen Selbstmordversuch begeht, weil sie ein Kind erwartet, erklärt er ihr, daß er sich in der Diagnose getäuscht hätte. Und als er sie etwas später besucht, um sie doch aufzuklären, findet er sich als deren Ehemann wieder.

Die Ehe ist harmonisch und die Freundschaft mit seinem Schwiegervater und seinem Kollegen Dr. Klotz ist eng, sie treffen sich zu einem ausgiebigen Eisenbahnspiel. Nur der neidische Kollege Dr. Spalter bringt Dr. Prätorius vor ein Ehrengericht der Universität: einerseits wegen Scharlatanerie, andererseits wegen der Vergangenheit des Faktotums Shunderson. Doch Dr. Prätorius verteidigt sich glänzend, hält einen Vortrag über den Bazillus der menschlichen Dummheit und dirigiert schließlich das "gaudeamus igitur"

Der Film wäre eine nette Komödie mit Heinz Rühmann und Lieselotte Pulver, wäre da nicht das Ehrengericht mit den zwei Anklagen:
  • Einerseits behandelte der junge Mediziner Dr. Prätorius seine Patienten in einem Dorf, gab aber vor, ein Schuster zu sein. Das klappte bestens, bis man herausfand, er sei ein richtiger Arzt - worauf er seinen Schuhladen schließen mußte. Warum glaubt man lieber einem Laien als einem geschulten Arzt?
  • Andererseits die Geschichte von Shunderson: Nach Indizien wurde er zu Gefängnis verurteilt, da er aus Eifersucht seinen Freund getötet haben sollte. Nach langen Jahren entlassen entdeckt er, daß der Freund mit seiner Freundin friedlich zusammenlebt. Da tötet er ihn und wird zum zweitenmal verurteilt, diesmal zum Tode. Die Leiche ging zur Autopsie an Dr. Prätorius, und der stellte einen Scheintod fest und behielt Shunderson als Faktotum bei sich. Es kann eben nicht sein, was nicht sein darf?
  • Und schließlich die Rede vom Bazillus der menschlichen Dummheit: Läßt sich dieses Phänomen - zB ausgedrückt in den oa. Geschichten - vielleicht doch eines Tages heilen?

Das "gaudeamus igitur", die Hymne an die Wissenschaft gespielt und gesungen von der Jugend, zeigt vielleicht den Weg.

 

 

Hokuspokus oder wie lasse ich meinen Mann verschwinden

nach dem Bühnenstück 'Hokuspokus' von Curt Goetz

Uraufführung: 3. März 1966 in der Barke (Hamburg)

Heinz Rühmann (Peer Bille, Hilmar Kjerulf)

Liselotte Pulver (Agda Kjerulf)
Richard Münch (Gerichtspräsident)
Fritz Tillmann (Staatsanwalt)
Klaus Miedel (Mr. Graham)
Stefan Wigger (Kunsthändler Amundsen)
Joachim Teege (Munio Eunano)
Käthe Braun (Frau Engstrand)
Edith Elsholtz (Anna Sedal)
Tatjana Sais (Frau Kibutz)
Gerd Hauke
Albrecht Bethge

Regie: Kurt Hoffmann
Produktion: Domnick/Independent

Agda Kjerulf ist angeklagt, ihren Mann, den Maler Hilmar Kjerulf, umgebracht zu haben. Sie verstrickt sich immer mehr in Wiedersprüche. Doch dem neuen Verteidiger Peer Bille gelingt es, die Anklage fast aus den Angeln zu heben, da wird er als Geliebter Agdas entlarvt und selbst angeklagt.

Doch dann löst sich der Knoten: lebend war der Maler Kjerulf nicht gefragt, tot aber sehr wohl und es ist gar kein Mord geschehen.

Ein moderner Film, ohne die übliche Dekoration, in zwei Farben gehalten und 1966 mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet.

 

 

Geld oder Leben

(Französischer Titel: La bourse et la Vie)

Uraufführung: 2. Sep. 1966 in mehreren Städten der Bundesrepublik

Heinz Rühmann (Schmidt)

Fernandel (Migue)
Jean Poiret (Pelepan)
Michel Galabru (Notar)
Darry Cowl (Marquy)
Jacques Legras (Tapu)
Gabriello (Kahlbauer I)
J.C. Remouleux (Kahlbauer II)
Pierre Gualdi (Kahlbauer III)
Marilu Tolo (Violette)

Regie: Jean-Pierre Mocky
Produktion: Columbia-Bavaria / Orsay Films - Balzac

Die Brüder Kahlbauer brauchen eine Million, die bei einem Notar hinterlegt werden muß. Pelepan "borgt" sich das Geld bei seiner Bau-Firma aus. Der Chefbuchhalter Schmidt und der Kassierer Migue holen es von der Bank und bringen es ihm zum Zug, wobei sie ihn versäumen. Es beginnt ein Nachlaufen bis nach Paris, bis sich alles schließlich in Wohlgefallen auflöst.

Einige lustige Szenen in einem Filmthema, das schon einmal mit Heinz Rühmann als "Der brave Sünder" verfilmt wurde.

 

 

Maigret und sein größter Fall

nach einem Roman von Georges Simenon

Uraufführung: 24. Nov. 1966 in mehreren Städten der Bundesrepublik

Heinz Rühmann (Kommissar Maigret)

Françoise Prevost (Simone)
Günther Stoll (Alain Robin)
Günther Strack (Kommissar Delvigne)
Gerd Vespermann (Inspektor Caselle)
Alexander Kerst (Delfosse)
Christo Negas (Adriano)
Ulli Lommel (René)
Günther Ungeheuer (Mr. Holoway)

Regie: Alfred Weidenmann
Produktion: Intercontinental / Terra / Camina

Als in Paris ein Van Gogh gestohlen wird, beschließt Kommissar Maigret, eine Kopie aufzuhängen und das Geschehen geheim zu halten. Daraufhin meldet sich der Kunstsammler Holoway bei der Polizei, dem das Bild angeboten wurde. Holoway wird auf seiner Reise in die Schweiz beschattet und dort ermordet. Maigret reist nach Lausanne und kreist den Mörder systematisch mit seinen ungewöhnlichen Methoden ein.

Heinz Rühmann sprang kurzfristig für den ursprünglichen Hauptdarsteller Rupert Davies ein.

 

 

Oh Jonathan, oh Jonathan

nach dem Film "It started with Eve" von Charles Laughton

Uraufführung: 10. Mai 1973 in mehreren Städten der Bundesrepublik

Heinz Rühmann (Jonathan Reynold)

Peter Fricke (Tobias Reynold)
Franziska Oehme (Eva Schmidt)
Paul Dahlke (Dr. Paul Heizer)
Marlis Schoenau (Frau Benditz-Degenhart)
Astrid Meyer-Gossler (Gloria Benditz-Degenhart)
Henning Gissel (Kaplan Heinrich Knöpfle)
Ingeborg Lapsien (Schwester Barbara)
Wega Jahnke (Trixi)
Kurt Buechler (Butler Robert)
Beppo Brem (Gepäckträger)
Wilfried von Aacken
Willi Semmelrogge
Horst Jankowski
Günther Becker

Regie: Franz Peter Wirth
Produktion: Terra

Als der Konsul Reynold im Sterben liegt, möchte er die künftige Frau seines Sohnes Tobias kennenlernen. Doch diese ist gerade nicht auffindbar, und so muß die Gardarobenfrau Eva aushelfen. Zufrieden sinkt der Konsul in die Kissen - aber stirbt nicht, sondern wird wieder gesund. Er verlangt die Verlobte wiederzusehen, denn er hat sie in sein Herz geschlossen.

Nun muß Eva wieder her - Sohn Tobias hat bezahlt, sich aber den Namen nicht gemerkt. Die Musikstudentin spielt mit - schließlich verspricht sie sich davon sogar Vorteile.

Der Vater kommt natürlich hinter die Komödie, möchte seinen Sohn aber lieber mit der netten Eva als mit der zickigen Gloria verheiraten und spinnt seine Fäden.

Die letzte "Rühmann"-Filmkomödie, in der Heinz Rühmann noch einmal mit verschmitztem Wesen auftrumpft, heimlich Zigarre raucht, ernsthafte Leute austrickst und schließlich alles zum Guten einrenkt.

 

 

Das chinesische Wunder

Uraufführung: 21. Januar 1977 in mehreren Städten der Bundesrepublik

Heinz Rühmann (Poliakoff)

Lisa Chung Ding Dong (Mei Lan)
Christian Kohlund (Dr. Kristian Keller)
Senta Berger (Detta Gaspardi)
Peter Pasetti (Professor Gaspardi)
Harald Leipnitz (Dr. Linkers)
Friedhelm Lehmann (Dr. Folkmann)
Sabi Dorr (Dr. Singh)
Bert Fortell (Theo)
Herbert Fux (Menzel)
Reinhard Koldehoff (Flugkapitän)
Gabi Herbst

Regie: Wolfgang Liebeneiner
Produktion: Cinema 77

Dr. Keller versteht sich nicht mit seinem Chef, Professor Gaspardi, liebt aber dessen Frau Detta. Die beiden wollen nach Hongkong ausbüchsen. Er fliegt zuerst. Auf dem Flug muß er einer Frau helfen. Der Russe Poliakoff bietet ihm seine Akupunkturnadeln zur Schmerzbekämpfung ein und die Operation gelingt. Beeindruckt läßt er sich in die Geheimnisse der Akupunktur einweihen.

Detta hat einen schweren Unfall erlitten und kommt nicht nach. Dr. Keller bleibt einige Jahre in Hongkong und kehrt dann nach Europa zurück, wo er etliche hoffnungslose Fälle mit Akupunktur heilen kann.

 

 

Gefundenes Fressen

Uraufführung: 3. März 1977 in mehreren Städten der Bundesrepublik

Heinz Rühmann (Alfred Eisenhardt)

Mario Adorf (Erwin Kolozeczik)
Elisabeth Volkmann (Maria Kolozeczik)
René Deltgen (Schiller)
Karin Baal (Gisela)
Spomenca Petrovic (Milena)
Joachim Fuchsberger
Barbara Valentin
Hans-Jürgen Bäumler
Andrea L'Arronge
Rudolf Schündler
Georg Moorse
Barbara Gallauner
Maria Singer

Regie: Michael Verhoeven
Produktion: Sentana

Die Geschichte des Obdachlosen Alfred Eisenhardt, der von einer Reise in den Süden träumt. Er lernt den Polizisten Erwin kennen, für den die Menschlichkeit sogar wichtiger als sein Beruf oder seine Ehe ist. Aber als Alfred schließlich vor dem Flugzeug steht, kehrt er wieder um und geht in sein Obdachlosenschicksal zurück.

 

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