Ship of fools
(Das Narrenschiff)

 

 

Uraufführung: 4. Mai (USA) / 1. Okt. 1965 Lichtspiele am Sendlinger Tor (München)

nach einem Roman von Katherine Anne Porter

Heinz Rühmann (Löwenthal)

Vivien Leigh (Mary Treadwell)
Simone Signoret (La Condesa)
José Ferrer (Rieber)
Lee Marvin (Bill Tenny)
Oskar Werner (Dr. Wilhelm Schumann)
Elizabeth Ashley (Jenny)
George Segal (David)
José Greco (Pepe)
Michael Dunn (Glocken)
Charles Korvin (Kapitän Thiele)
Lilia Skala (Frau Hutten)
Werner Klemperer (Leutnant Hübner)
Barbara Luna (Amparo)
Alf Kjellin (Freytag)
Stanley Adams (Hutten)
Eddie Baker
Oscar Beregi Jr. (Lutz)
Anthony Brand (Gitarist)
Henry Calvin (dicker Mann)
Rudy Carrela (Ric)
Paul Daniel (Carlos)
Charles de Vries (Johann)
Olga Fabian (Frau Schmidt)
Gila Golan (Elsa)
Peter Mamakos
Silvia Marino (Rat)
David Renard (Schnitzer)
Bert Rumsey (Zweiter Offizier) 
Christiane Schmidtmer (Lizzi)
Lydia Torea (Pastora)
Kaaren Verne (Frau Lutz)
John Wengraf (Graf )

Regie/Produktion: Stanley Kramer

Ein deutsches Schiff fährt 1933 von Vera Cruz in Mexiko nach Bremerhafen. An Bord eine bunte Gesellschaft, jeder mit einem anderen Schicksal, die sich für die 36 Tage der Überfahrt verbinden werden, um danach wieder auseinanderzugehen ...

Da ist Mary Treadwell, die verbitterte Frau. La Condesa, die dem Gefängnis entgegenfährt und eine Beziehung mit Dr. Schumann aufbaut. Jenny, die jung verliebt mit dem Künstler David nach Europa fährt; aber David ist die Kunst wichtiger als Geld und Etikette. Da sind die Nazis und die, die vorher noch nicht wußten, welchen Einfluß das auf ihr Leben haben wird. Da sind die Jungen, die langsam erwachsen werden. Das Schiff ist auch voll mit spanischen Arbeitern, die von Kuba zurück nach Europa müssen, und die nicht im Komfort der Kabinen reisen. Und da ist Glocken, der Zwerg, der mit dem Geschäftsmann Löwenthal die Welt aus mit ihrer eigenen Erfahrung betrachten.

Ein literarischer Film. Viele haben vergeblich versucht, Titanic-Filme mit derartigem Tiefgang zu füllen. Abseits des großen Glanzes fahren die Zuschauer hier in einer vergangenen und doch noch aktuellen Welt mit.

Neben dem phantastischen Michael Dunn spielt Heinz Rühmann hier eine seiner großen Rollen.

Vivien Leigh

aus Heinz Rühmanns Erinnerungen über diesen Film:

An einem Januartag 1964 war unter der Post ein Brief aus Los Angeles: Der Produzent und Regisseur Stanley Kramer möchte mich sprechen. Warum? Er sagte es mir in einer sympathisch lockeren Unterhaltung: Er bot mir die Rolle des Juden "Löwenthal" in "Ship of fools" an und war nicht davon abzubringen. Ohne den Stoff zu kennen, versuchte ich ihm auseinanderzusetzen, daß ich zweifelte, einen Juden glaubhaft verkörpern zu können. Er schaute mich verwundert an. "Warum nicht? Für mich gibt es nur Sie für den Löwenthal."

Als Quelle diente Heinz Rühmanns Erinnerungen "Das war's", erschienen im Ullstein-Verlag 1982.