Rheinsagen: Die sieben Jungfrauen |
In dem Schloß Schönburg am Rhein bei Oberwesel sollen einmal sieben Jungfrauen gelebt haben, die alle sehr schön waren. Immer wieder kamen Männer und wollten sie heiraten, doch sie wiesen alle ab. Da wurden sie zur Strafe in Steine verwandelt, die bis heute im Rhein liegen und bei niedrigem Wasserstand gesehen werden können. |
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Von dieser Sage gibt es zahlreiche Varianten:
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Gemeinsam ist allen Varianten die Mahnung an schöne junge Mädchen: seid nicht hartherzig zu den Männern! Die rheinische Lebenslust zeigt, daß diese Mahnung nicht umsonst war. |
Bei Niklas Vogt liest sich die Sage so: |
Die sieben Jungfrauen bei Wesel Da, wo bei Oberwesel sich der Rhein in den finstern Gebirgsschlund krümmt, liegen über und unter seinem Wasser sieben größere und kleinere Felsenstüke. Sie sollen ehemals sieben Jungfrauen gewesen seyn, welche eben so schön als spröde waren. Die Ritter in der Nähe und Ferne kamen zu ihrem Schlosse Schönberg bei Wesel. Sie härmten sich und quälten sich von Liebe entbrannt; aber keinem konnte es gelingen, das Herz einer davon zu rühren. Da wurde über sie das Urtheil gesprochen, daß sie so lange als Felsen in dem Rhein liegen sollten, bis sie ein Fürst heraustragen und von ihnen eine Kirche bauen würde. Bei stillem Wetter und dem Rieseln des Flusses will man sie zuweilen klagen hören; aber bis izt hat sich noch nicht der Fürst gefunden, welcher sie erlösen wollte. |
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