Die Stadtteile von Bondoufle

 

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Bondoufle ist eine Stadt mit einem geschlossenen Siedlungsgebiet. Im Mittelpunkt der historische Dorfkern, der auch das « Quartier de la Forge » und die « Germigonnerie » umfaßt. Im Westen die « Trois Parts » mit den Teilen « Les Béguines », « Les Coccinelles », « Les Héliotropes », « Les Losanges », « Les Aubépines », « Les maisons Saplo » und der Residenz « Victor Hugo ». Im Südosten liegen die Stadtviertel « Haie Fleurie », « Les Demoiselles », « L’Orée du Golf » und schließlich der Golfplatz. Dazu kommen zwei Industriezonen: im Norden « La Marinière » und im Süden « Les Bordes », und im Nordosten liegt der Wald « Bois de Saint-Eutrope ».

 

Le Centre La Grange Quartier de la Forge La Germigonnerie
Dorfkern La Grange Quartier de la Forge Germigonnerie
Der Dorfkern
Bis 1970 erstreckte sich Bondoufle hauptsächlich entlang der Kreisstraße 31, die heutige Charles-de-Gaulle-Straße. An ihr liegt die Pfarrkirche und die beiden großen Bauernhöfe der Familie Marcille und der Familie Legendre. Die beiden besaßen zusammen mehr als die Hälfte der Felder. Heute ist ein Teil der alten Wirtschaftsgebäude umgebaut und dient als Gemeindesaal (« Salle Malraux ») und als Turnhalle (« La Grange »).
 
Das « Quartier de la Forge » (Schmiede-Viertel)
befindet sich nördlich der « rue de la Liberation » (Straße der Befreiung). Hier arbeitete früher der Schmied, heute befinden sich dort neben Wohnhäusern auch noch einige Industriebetriebe.
 
Die « Germigonnerie »
(ein Hofname, der vielleicht von dem altfranzösischen Wort für Lamm stammt) liegt im Osten des « Quartier de la Forge ». Im Süden wird sie durch die Straße « L’écoute-s’il-pleut » abgegrenzt. Dieser Name deutet auf einen Bach hin, der nur bei Regen Wasser führt. Bis zur Revolution wurde dieser Bach regelmäßig instandgehalten, was in den nachfolgenden Wirren nicht mehr der Fall war. Es kam daher mehrmals zu Überschwemmungen, besonders im Jahre 1910.
Salle des Fêtes Östlich der « rue de Villeroy » liegt das « Maison pour tous » (Jugend- und Vereinszentrum), in dem auch das Lokalradio « EFM » seinen Sitz hat, und nördlich davon der Festsaal.
Maison pour tous Salle des fêtes
 
 
Les Trois Parts (Die drei Teile)
Um 1970 wurde beschlossen, die Stadt Paris und die direkten Vorstädte zu entlasten und in vier Orten außerhalb « neue Städte » zu gründen, die eigene Stadtkerne, Wirtschafts-, Wohn- und Infrastrukturen besitzen. Eine dieser Städte ist Evry. In diesem Zusammenhang wurde auch in Bondoufle das Viertel « Trois Parts » gebaut. Es handelt sich dabei zu über 90 % um Häuser und Eigentumswohnungen, die an Familien verkauft werden, die zum ersten Mal Wohnungseigentum erwerben. Die Grundstücke sind daher klein und die Häuser haben vier bis fünf Zimmer. Über 65 Hektar erstreckten sich mehrere Bauprogramme: eines mit individuellen Häusern, eines mit Reihenhäusern und eines mit Apartmentbauten, aber alle jeweils mit einem einheitlichen Haustyp.
Dazu kommt das Einkaufszentrum, drei Grund- und eine höhere Schule und andere Einrichtungen.

Der Name « Trois Parts » stammt aus alter Zeit. Es könnte sich um eine Bezeichnung handeln, die auf eine Erbschaft und eine Aufteilung in drei Teile handeln. Es ist aber auch möglich, daß der Name auf eine Getreidemischung hinweist, die hier angebaut wurde, wobei Weizen und eine andere Getreideart, z.B. Roggen, im Verhältnis 2:1 gemischt, gemeinsam gesät und geerntet wurde.

 

Die « Trois Parts » gliedern sich in

Les Coccinelles Les aubepines Les Losanges
Béguines Coccinelles Aubépines Losanges

 

Les Saplo Les Demoiselles L'orée du Golf Le Golf
Saplo Les Demoiselles L'orée du Golf Le Golf
« La Haie Fleurie » (Blumenhecke)
Im Gegensatz zu den « Trois Parts » handelt es sich hier um individuelle Häuser.
La haie fleurie

La haie fleurie

« Les Demoiselles » (die Mädchen)
Benannt nach den unterschiedlichen Haustypen, die von der Baugesellschaft vorgeschlagen wurden und die alle einen Mädchennamen tragen: Philomène, Clara, .. Es handelt sich um die ersten « modernen » Häuser in Bondoufle, die unterkellert sind. Hier befindet sich auch die « Mare aux Chiens » (Hundeteich)-Straße. Sie wurde nach einem Teich benannt, der als Waschteich, Pferdeschwemme und Viehtränke des Dorfes diente, wo man aber auch die überzähligen Katzenbabies und Hundewelpen ertränkte. Beim Waschen wurde natürlich auch eifrig geplaudert, wie es sich beim Bassena-Tratsch so gehört, wo die Dorfbewohner in der Vor-Internet-Zeit die neuesten Gerüchte, Nachrichten und Meinungen austauschten...
 
« L’orée du Golf »
(wörtlich: der Rain des Golfplatzes) besteht aus individuellen Einzelhäusern.
 
« Le Golf »
ist zunächst ein Golfplatz mit 18 Löchern, der sich über 63 Hektar erstreckt. Durch ihn schlängeln sich einige Straßen mit Villengrundstücken.
 
La Marinière (die Mergelgrube)
ist das Gewerbegebiet im Norden von Bondoufle. Hier wurde früher Ton abgebaut.
La Marinière

La Marinière

 
Les Bordes
ist die südliche Industriezone, in der auch die Staatsdruckerei eine seiner drei Druckereien hat. Hier werden im 24-h-Betrieb u.a. Telefonbücher hergestellt. Der Name kommt vom lateinischen "borda" für Hütte, Hof, und stammt von einem alten Weg ab, der zum Bordes-Pié-de-Fer-Hof führte.
 
Le Bois de Saint Eutrope
liegt im Norden und erstreckt sich über mehrere Gemeinden. Der heilige Eutrope war ein Schüler des Heiligen Denis. Besonders besuchenswert ist die St.-Eutrope-Eisenbahn, eine Schmalspur-Dampfeisenbahn, die von Liebhabern betrieben wird. Einige der Lokomotiven kommen aus Deutschland.

Quelle: Bondoufle à travers rues et lieux-dits, herausgegeben von der Historischen Vereinigung Bondoufle

 

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Maj le 17. mars 2007 par jh