von einem, der auszog und seine Mailbox zurückließ

(Text)

PS.

Der technisch interessierte Leser möchte vielleicht wissen, wie diese neue Mailbox jetzt benutzt werden wird. Nun, sie wird helfen, zukünftige Irrläufer doch aufzufangen, die Mails in die eigentliche Mailwelt zu überführen, sie zeitgerecht zu bearbeiten.

Als Hauptmailbox wird sie jedoch nicht benutzt werden. Das liegt daran, daß es sich um einen Zugriff auf eine Servermailbox handelt und nicht um einen Maildownload auf einen PC. Laienhaft gesprochen ist das ungefähr so, wie wenn Ihre Post beim Nachbarn ankäme, dem Sie dann immer durch das offene Fenster zurufen würden, er solle den nächsten Brief hochhalten, damit sie ihn mit dem Fernglas lesen können.

Bis es sich entweder herumspricht, daß es nicht überall schnelle Datenleitungen gibt, so wie es nicht überall Autobahnen, ICEs oder Überschallflugzeuge gibt, solange wird eine eMail-Mailbox ohne lokalen Download bei langsamen Datenleitungen nur für Theoretiker eine tolle Sache sein.

Das zum Zählen der Mails so viel Zeit blieb, ist auch der Tatsache zu verdanken, daß selbst das Löschen von ungelesenen Mails in so einer EDV-Struktur sehr lange dauert.

 

Ach ja. Die wenigen wichtigen Mails wurden bearbeitet, bevor dieser Artikel entstand.

 

 

2. PS.

Reaktion auf diesen Artikel: die Systemverantwortlichen haben angefragt, ob Sie diesen Artikel ausdrucken und am schwarzen Brett aufhängen dürfen. Natürlich ja.

 

 

3. PS.

Auch die interne Firmenzeitschrift hat sich diesem Thema angenommen und im Dezember einen Artikel veröffentlicht:  "Ein Großteil der IT-Kosten wird durch externe Lieferanten verursacht. Neue Verhandlungen haben signifikante Kostenreduktionen erbracht. Beispiele von konkreten Maßnahmen, die die IT Infrastrukturkosten senken, sind die Begrenzung der Größe von Mailboxen .. Ein weiteres Beispiel ist die Einführung eines vereinfachten Prozeßes zum Transfer von eMail-Konten von einer Organisationseinheit zu einer anderen. " Es bleibt also das Gefühl, etwas für das Nettoergebnis der Firma getan zu haben.

 

 

1. Fortsetzung

Nachdem nun so viele Dinge wieder ins rechte Lot gebracht wurden, sollte auch das interne Personen- und Kontaktverzeichnis entsprechend bereinigt werden. Dank der zahlreichen neuen Kontakte gelang dies auch, es war ein normaler Prozeß. Und sogar der Expat wurde völlig vorschriftsmäßig "hinterlegt".

Und dann nahm die infernale Maschine seinen Lauf. Sie bemerkte, daß der Expat sich außerhalb der Struktur AG befand und kündigte an, daß die Mailbox nun gelöscht werde. (Es konnte mit Hilfe der neuen Freunde und dank der Vermeidung aller Dienstwege verhindert werden).


Akt. am 19. Dez 2010