Gerüchte, Kettenbriefe, Viren ..

 

Liebe Familie, liebe Freunde,

Seit einigen Monaten erhalten wir von Euch Mails die eigentlich nur Weiterleitungen von Mails sind, die Ihr erhalten habt. Wir freuen uns natürlich immer, etwas von Euch zu hören. Aber wir möchten Euch auch vor Mißbräuchen warnen, die in unserer modernen Gesellschaft auftauchen und die Euch und Euer Eigentum schädigen können.

Zuerst unsere kleine Geschichte:

Wir haben eine spezielle Antivirenwarnung von einem Bekannten bekommen. Es handelt sich dabei um einen Computerexperten. Er informierte uns von einem Virus, den er an uns geschickt hatte. Der genannte file existierte auf unserem Computer, aber nur auf dem PC, auf dem wir seine Mail erhalten hatten. Seine Empfehlung war, den file zu löschen.

Seine Warnung war eine Falschmeldung, die hauptsächlich seinem Land zirkulierte. Er hatte sie selber ins Französische übersetzt. Hätten wir seine Warnung befolgt, hätten wir einen Systemfile unseres Computers gelöscht.

Wenige Stunden nach seiner Mail erreichte uns sein Wiederruf und eine Entschuldigung. Wir hatten seinem Rat nicht gefolgt, aber wir hatten die Antivirenmaßnahmen bereits eingeleitet und hätten dies vielleicht später getan.

Wir möchten hier einige Erklärungen geben und Fragen beantworten. Wir leben leider in einer Welt, in der Terroristen auch die PCs von einzelnen Personen angreifen. Wir müssen uns verteidigen!

F: Was sind Kettenbriefe und Falschmeldungen ("hoaxes") und warum sind sie schädlich?
A: Die folgende Antwort wurde vom Krisenmanagementteam http://intranet.chrysler.com/admin/cmipsite/hoax_chain_letters.shtml der Chrysler Corporation entworfen:
Virenfalschmeldungen und Kettenbriefe
  Haben Sie auch schon einmal eine Mail bekommen, in der Sie vor einem Computervirus gewarnt wurden und die sie an alle Ihre Bekannten weiterleiten sollten? Die Internauten werden ständig mit Kettenbriefen als Mails bombardiert. Diese schicken alle Arten von Warnungen, frohen Botschaften, günstigen Gelegenheiten oder Bitten für arme Seelen aus, und versprechen den Himmel auf Erden wenn gerade Sie diese Nachricht an alle Ihre Freunde schicken werden.
  Kettenbriefe gibt es seid langem, und sie wurden üblicherweise mit der Post verschickt. Man benötigte dazu eine Briefmarke, und das begrenzte die Anzahl der verschickten Briefe. Heute kann man mit ein paar Klicks ohne direkte Kosten eine Mail an Hunderte von Personen schicken. Wenn jeder der guten Samariter eine Nachricht an nur zehn andere schickt (die meisten schicken Sie an alle Ihre Bekannten), so werden daraus beim neunten Weitersender eine Milliarde Nachrichten. Mails, die die Netzwerke lahmlegen und die Weiterleitung von normalen Nachrichten verzögern. Wenn man die Kosten für die Internetverbindung zum lesen und die Zeit zum Löschen ausrechnet, kann man den Schaden für die Volkswirtschaft, einzelne Firmen oder Privatpersonen abschätzen.
Wie erkennt man einen Kettenbrief?
  Alle sind nach dem gleichen Schema aufgebaut. Ob Papier oder elektronisch, sie bestehen aus drei Teilen:
 
  1. Ein Aufhänger
  2. Eine Warnung
  3. Eine Aufforderung
  Der Aufhänger erregt die Aufmerksamkeit, dadurch wird die Nachricht gelesen. Aufhänger sind "Virenwarnung", "Werden Sie reich", "Gefahr" oder "Helfen Sie einem kranken Kind".
  Wenn Sie aufmerksam geworden sind, lesen Sie die Warnung. Manche Warnungen verheißen Unheil, wenn Sie die Kette abreißen lassen. Andere bitten um Ihr Mitleid oder Ihre Solidarität, damit die Mail weitergeschickt wird. Die Warnung enthält oft technische oder offizielle Ausdrücke, um die Seriosität hervorzuheben.
  Am Schluß steht die Aufforderung. Früher bat man manchmal noch um Geld, welches an die zehn ersten Namen der Liste geschickt werden sollte. Heute verlangt man einfach "schicken Sie diese Mail an alle Ihre Bekannten weiter, mit einer Kopie an mich". Nirgends wird erwähnt, das dadurch die EDV-Netze stark belastet werden, daß Ihre Freunde damit Zeit und Geld verschwenden, um diese Nachrichten herunterzuladen.
 

F: Was soll ich also mit einer Ketten-Mail tun?
A: Löschen! Nicht weitersenden!! Wenn Sie sicher gehen wollen, daß es sich um eine Falschmeldung handelt, können Sie dies überprüfen. Eine Beschreibung aller bekannten Viren und aller bekannten Falschmeldungen findet sich im Symantec Antivirus Center. Mehrere Websites sammeln inzwischen die bekannten Falschmeldungen, z.B. Hoaxbuster. (Sie werden erstaunt sein, wie alt manche der Mails sind, die Sie bekommen!)

F: OK, ich werde keine Viruswarnungen mehr weiterschicken. Aber was ist mit der tollen Photoshow mit meditativen Gedanken, die die Sonntagspredigt so schön ergänzt hat? Mit dem Gedicht, das mir ein Freund geschickt hat? Mit dem Comic zur Tagesaktualität oder dem Witz? Oder dem tanzenden Christbaum zu Weihnachten?
A:

Dazu gibt es keine einfache Antwort. Aber Achtung: Moderne Viren verbreiten sich via Mail, und dies hauptsächlich in den angehängten files. Während Sie gerade die hübschen Mädchen bewundern, die gerade Ihren Bildschirm bevölkern, löscht ein Virus vielleicht gerade Ihre Festplatte. Aber nicht jedes bewegte Bild ist ein Virus, die meisten sind es zum Glück nicht!


Q: 

Wie kann ich mich sicher(er) gegen Viren schützen?

A: 

Zuerst, mit einer guten Antiviren-Software.

Zweitens, mit einem regelmäßigen Update. Diese Updates werden über das Internet heruntergeladen. Dies sollte zumindest wöchentlich geschehen. (Sie haben richtig gelesen: wöchentlich. Updates enthalten die Kennungen der aktuell sich verbreitenden Viren. Sie begegnen selten einem Virus, der seine Hauptzerstörungskraft an den Tag legte, als Bill Gates noch in der Unterprima war.)

Drittens, 'tschuldigung Bill, moderne Viren verbreiten sich per mail und sind Makroviren. Die meisten benützen dazu Outlook. Outlook ist eine gute Software. Sie ist sehr weit verbreitet. Daher benutze ich sie nicht. Ich kaufe auch kein tolles und teures Auto, wenn jeder Anfänger es kurzschließen und klauen kann?

  Folgend eine Liste der aktuellen Viren und eine interaktive Karte mit deren Ausbreitung. Virenschutz aktualisiert?

 

Das sind meine Regeln:

  1. Ich lösche jede Mail mit Anhang, die von einer mir unbekannten Person kommt.
  2. Ich benutze eine zweite Internetadresse, die nur auf einem Internetserver ohne download basiert ist. Ich starte nie einen angehängten File von meinem eigenen Computer aus. Ich starte Sie, wenn ich hinter einer 'firewall' geschützt bin. Zahlreiche dieser Programme funktionieren dann nicht, ich lösche sie dann ohne Bedauern.
  3. Ich schicke keine Mails weiter, wenn mich die Mail dazu auffordert. Wahrscheinlich ist mein ganzes privates Unglück auf das Nicht-Weitersenden von glückbringenden Mails zurückzuführen. Ich schicke keine großen Anhänge an Freunde, die diese zuhause herunterladen müssen. (Ich besitze auch keine Aktien von Telefongesellschaften, vielleicht ist das der eigentliche Grund.)
  4. Ich schicke Texte oder Witze weiter, die als reine Textnachrichten kommen. Reiner Text löst keine Aktionen auf anderen Computern aus. (Ich lösche die "geschickt von / geschickt von / geschickt von" Vor- und Nachspanne)
  5. Ich schicke keine Viruswarnungen aus. Ich erinnere manchmal meine Freunde daran, aus gegebenem Anlaß die Antivirenprogramme upzudaten.
  6. Ich habe zweimal einen Witz weitergeschickt, der als Virenwarnung oder Kettenbrief formuliert war. Ich markiere diese im Betreff eindeutig als Witz.

 

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Akt. am 26. janv. 2007