Der Rechenschieber

Der Rechenschieber erlaubt Multiplikation und Division. Er ist auf dem einfachen Prinzip der Logarithmenrechnung aufgebaut: Eine Zahl wird auf einem Stab mit ihrem Logarithmuswert abgebildet. Eine Multiplikation wird durchgeführt, indem man die Logarithmenwerte addiert. Der erste Rechenschieber wurde 1628 vorgeschlagen, verbreitet wurde er 200 Jahre später. Apollo 11 hatte 1969 nicht nur eine Mondlandefähre, sondern auch noch einen Rechenschieber an Bord.

 

Albert Nestler Rechenscheiber N° 21

Albert Nestler Rechenscheiber N° 11

(obere linke Ecke beschädigt)

 

Wie rechnet man mit dem Rechenschieber?

Zur Multiplikation wird die 1 der mittleren Zunge über den Multiplikator gelegt.
Hier wird 1.6 multipliziert.
Nun wird an der beweglichen Zunge der Multiplikant gesucht und das Ergebnis am fixen Teil abgelesen.
Unterhalb der 3 kann man hier die 4.8 ablesen.

Der große "Nachteil" dieser Rechnung: wenngleich man exakte Werte erhält, werden die Zehnerpotenzen nicht berechnet: 1.5 * 1.7 berechnet sich ebenso wie 1500 * 170 oder 0.0015 * 0.000017. Es ist also notwendig, eine Nebenrechnung anzustellen, ob das Ergebnis 2.55 nun 2.55, 255 000 oder 0.0000000255 bedeutet. Weiterhin ergibt der Rechenschieber und die Rechenscheibe, im Unterschied zu Abakus und Additionsmaschine, bei komplexeren Zahlen nur ein ungefähres Ergebnis. Wer also eine Kalkulation 112 * 1.196 ausführen will, erhält 132.8, ein Ergebnis mit einem Fehler von 1 %. Und je mehr die Zahl im 'hohen' Bereich liegt, also sich der 10 annähert, desto schwieriger ist das Ablesen.