Fallstudie:
Auswahl eines integrierten Kommunikationssystems |
Der dargestellte Betrieb ist ein internationales Schulungsunternehmen. Der Betrieb hat in Österreich fünf Niederlassungen mit ca. 20 Angestellten und 200 freiberuflichen Trainern. Er führt für Großunternehmen Schulungen durch, weiterhin schicken einige Vertriebspartner Ihre Kunden auf Schulung.
Hauptkommunikation:
Anhand der gegebenen Kommunikationen werden folgende Anforderungen erkenntlich:
1. Abstimmung zwischen den Niederlassungen
2. Terminvereinbarungen mit Trainern
3. Teilnehmerkontakte
Entscheidungstabelle | |||||
---|---|---|---|---|---|
K.Dienst K.Art |
Telefon | Telebox | Telefax | BTX | |
Niederlassung | + | + | + | + | o |
kfm. Daten | - | o | o | + | - |
Trainer | o | + | o | o | + |
Kunden | o | o | + | o | o |
Anmeldungen | - | - | - | + | o |
Anfragen | o | + | + | - | + |
K.Dienst vorgegeben: | ja | ja | |||
Kosten: | gering | gering | gering | hoch | aktiv: hoch, passiv: gering |
Entscheidung für den jeweiligen Dienst: | |||||
Eignung: | +: gut | o: eingeschränkt | -: nein |
Kriterienerfüllung: Telefon
1.1 Kommunikation Niederlassungen
Abstimmung gut möglich, bei Nichterreichbarkeit muß zurückgerufen werden. Kurzwahl sinnvoll, Sprachspeicherung sinnvoll.
1.2 Übertragung kaufmännische Daten
Nur mündlich möglich, fehlerhaft und langwierig. Ungeeignet.
2. Kontakt Trainer
Gut möglich, sofern Trainer erreichbar sind. Ansonsten langwieriges wiederholen der Anfrage, bis jemand zu erreichen ist. Gutes Telefonverzeichnis, eventuell mit Anwesenheitszeiten notwendig. Mit Sprachspeicherung können die Trainer die Firma ständig erreichen.
3.1 Kommunikation mit Kunden
Gut möglich, allerdings muß Ansprechperson in der Firma über alle Kurse etc. informiert sein und diese zentral verwalten, oder es muß von ihr auf eine zentrale Datenbank zugegriffen werden. Bei Anrufen an die Kunden müssen entsprechende Kontakttelefonnummern vorliegen. Außerhalb der Geschäftszeiten ist eine Sprachspeicherung notwendig.
3.2 Übernahme Teilnehmeranmeldungen
Nicht möglich
3.3 Anfragenbearbeitung
Gut möglich, außerhalb der Geschäftszeiten ist eine Sprachspeicherung notwendig.
Kriterienerfüllung: Telebox
1.1 Kommunikation Niederlassungen
Gut möglich, wenn jeder Teilnehmer ständig hineinsieht. Erreicht auch Teilnehmer bei kurzfristiger Abwesenheit vom Arbeitsplatz.
1.2 Übertragung kaufmännischer Daten
Geeignet für fertige Berichte. Nicht sinnvoll, wenn die Daten weiterverarbeitet werden sollen. Hier kann allerdings eventuell via dem für die Telebox verwendeten Modem eine Datenübertragung stattfinden.
2. Kontakt Trainer
Gut geeignet, wenn jeder Trainer einen Teleboxanschluß hat. Ansonsten kann dem Trainer ein Telegramm geschickt werden, auf das er konventionell antwortet.
3.1 Kommunikation mit Kunden
Gut geeignet, Rückmeldung (über freie Kurse, Bestätigung der Aufnahme etc.) nicht direkt möglich. Ist keine Telebox vorhanden, kann an das Telex oder Telefax der der Firmen oder Teilnehmer gesendet werden. Telex- oder Telefaxnummern der Teilnehmer müssen vorhanden sein.
3.2 Übernahme Teilnehmeranmeldungen
Nicht möglich.
3.3 Anfragenbearbeitung
Gut geeignet.
Kriterienerfüllung: Telefax
1.1 Kommunikation Niederlassungen
Gut möglich, erreicht Teilnehmer auch bei kurzfristiger Abwesenheit am Arbeitsplatz. Kurzwahl sinnvoll.
1.2 Übertragung kaufmännischer Daten
Gut für fertige Berichte, nicht wenn Daten übernommen werden sollen. Höhere Vertraulichkeit durch geschlossenes Netz.
2. Kontakt Trainer
Nur wenn Trainer Telefax haben.
3.1 Kommunikation mit Kunden
Gut geeignet. Telefaxnummern der Teilnehmer müssen bei Direktkontakt vorhanden sein.
3.2 Übernahme Teilnehmeranmeldungen
Nicht möglich.
3.3 Anfragenbearbeitung
Gut geeignet.
Kriterienerfüllung: BTX
1.1 Kommunikation Niederlassungen
Über Mitteilungsseite möglich, allerdings langsammer und beschränkter als bei Telebox.
1.2 Übertragung kaufmännischer Daten
schwer möglich, da Mitteilungsseiten begrenzt sind.
2. Kontakt Trainer
Wenn Trainer BTX-Teilnehmer sind, gut möglich (die Mitteilungsseite reicht dafür aus). Ansonsten Telebrief oder in eiligen Fällen Telegramm.
3.1 Kommunikation mit Kunden
Möglich, allerdings langsammer und beschränkter als bei Telebox. Für den Fall einer speziellen Kursapplikation aber sehr gut möglich: Die Teilnehmer können sich zu Kursen anmelden, ummelden, abmelden, Mitteilungen und Wünsche mitteilen etc. 24h-Abwicklung möglich.
3.2 Übernahme Teilnehmeranmeldungen
Bei spezieller Applikation sehr gut möglich.
3.3 Anfragenbearbeitung
Gut geeignet.
Kriterienerfüllung: Electronic Mail
1.1 Kommunikation Niederlassungen
Wie bei Telebox, allerdings aufwendiger.
1.2 Übertragung kaufmännischer Daten
Gut möglich durch Filetransfer.
2. Kontakt Trainer
Nur möglich, wenn Trainer sich regelmäßig via Modem an den internen Rechner anloggen. Ansonsten müßte ein Übergang auf BTX-Telebrief oder in eiligen Fällen Telegramm geschaffen werden.
3.1 Kommunikation mit Kunden
Möglich, allerdings am nur mit Übergang auf einen anderen Dienst, z.B. Telebox oder Telex. Für Vertriebspartner etc. via Modem möglich.
3.2 Übernahme Teilnehmeranmeldungen
Wenn die Teilnehmer im Netz hängen, bei spezieller Applikation sehr gut möglich.
3.3 Anfragenbearbeitung
Nicht geeignet.
Gesamtbewertung:
Für jeden Teilbereich stellt sich eine Lösung als die "ideale" Lösung dar:
Wie könnte nun eine sinnvolle, integrierte Lösung aussehen?
Es ist auch eine Kombination denkbar. Da die Grundinvestitionen in BTX relativ gering sind, dürfte dieser Dienst der wirkungsvollste sein. Die Firma wird dabei nicht BTX-Anbieter, sondern lediglich normaler Teilnehmer. Als Nebeneffekt fallen Zugang zu externen Datenbanken, wie elektronisches Telefonbuch, Zug- und Flugauskunft, Handelsregister etc. an. Dazu kommen Telebanking-Möglichkeiten, bei denen z.B. die häufigsten Überweisungen (z.B. Trainerhonorare) vorgespeichert werden können.
Es bleibt die Frage der Kommunikation zwischen den Niederlassungen. Aus dem bisherigen haben sich die Lösungen Telefon/Sprachspeicherung, Telefax und BTX sowie sehr wahrscheinlich Electronic Mail auf LAN ergeben. Für BTX sind Modems notwendig. Es fragt sich nun, ob diese Ausstattung auch für die Kommunikation mit den Niederlassungen ausreicht oder aufgrund der Kommunikationsstruktur ein Teleboxdienst schneller und billiger ist.
Lösungsvorschlag:
Unter der Annahme, daß dies nicht der Fall ist (die Telebox kann später leicht integriert werden) ergibt sich folgende Kommunikationslösung:
1.1 Kommunikation Niederlassungen
Via Telefon mit Sprachspeicherung, schriftliche Dokumente mit FAX oder FAX vom PC. So können Personen auch bei kurzfristiger Abwesenheit vom Arbeitsplatz und außerhalb der normalen Arbeitszeiten erreicht werden.
1.2 Übertragung kaufmännische Daten
Das für BTX notwendige Modem kann Datenfiles übertragen, nachdem die Übertragung telefonisch angemeldet wurde.
2. Kontakt Trainer
Trainer, die häufig erreicht werden müssen und über einen verfügen, werden ermuntert, diesen an das BTX anzuschließen und werden so via Mailbox erreicht. Alle anderen können mittels Telebrief oder Telegramm aus BTX verständigt werden.
3.1 Kommunikation mit Kunden
Mittels Telefon/Sprachspeicherung, FAX und für angeschlossene Kunden BTX-Mailbox. Kurze Mitteilungen können kostengünstig über Telebrief verschickt werden. Eine Ansprechperson koordiniert die Kursanmeldungen beantwortet das Telefon und Telefax und fragt die Mailbox ab.
3.2 Übernahme Teilnehmeranmeldungen
Wird von dem Koordinator manuell in das EDV-System getätigt.
3.3 Anfragenbearbeitung
Anfragen erreichen die Firma wie alle Kundenkontakte via Telefon/Sprachspeicherung, FAX und eventuell BTX-Mailbox.