Gedenkstätte Lazarevac

 

Das österreichische Kriegsziel im ersten Weltkrieg war die Bestrafung Serbiens. Daher griff man von Westen, aus Bosnien kommend, das serbische Kernland südlich von Belgrad an.

Die Serbische Armee war vielleicht schlechter ausgestattet, hatte aber einen guten Kampfgeist. Buchstäblich in letzter Minute bekam sie auch eine Munitionslieferung aus Frankreich. Die weit eingedrungenen österreichischen Truppen konnten so im Dezember 1914 in der Schlacht an der Kolubara geschlagen werden.

Am Morgen des 3. Dezember 1914 traten die 63 Regimenter der serbischen Armee zur Offensive an. In 13 Tagen schlugen sie die österreichisch-ungarische Armee bis zur Landesgrenze zurück. 60 000 Tote und Verletzte zählten die Serben; 50 000 Tote, 42 000 Gefangene, 142 Kanonen, 2 Flugzeuge, 5 Autos und 36 Pferdewagen verloren die Österreicher (serbische Angaben).

Unterhalb der orthodoxen Kirche auf einem Hügel in Lazarevac liegt die Gedenkstätte, die an die Tausenden Toten erinnert.

Aber diese Schlacht beendete nicht den Krieg. Später besetzten Österreicher, Deutsche und Bulgaren das Land vollständig und die serbische Armee mußte sich unter hohen Verlusten nach Griechenland zurückziehen. Erst zu Kriegsende kamen die Serben mit französischer Unterstützung zurück und besetzten den Süden Ungarns bis zur heutigen Grenzlinie.

Akt. 20. nov. 2006