Kaffeehausliteratur

Die Bedeutung des Kaffeehauses für die Kunst und Literatur, besonders um die Jahrhundertwende von 1900 kam daher, daß zahlreiche Artisten sich hauptsächlich im Kaffeehaus und weniger in ihren engen, kalten Wohnungen aufhielten. Der Briefträger brachte die Post ins Café, anstelle sich die vielen Treppen hinaufzuquälen.

Erster Treffpunkt war das Café Griensteidl, nach dessen Demolierung das Café Central. Alfred Polgar schrieb: "Das Wiener Café Central ist nämlich kein Kaffeehaus, wie andere Kaffeehäuser, sondern eine Weltanschauung, und zwar eine, deren erster Inhalt es ist, die Welt nicht anzuschauen." Hermann Bahr, Arthur Schnitzler, Peter Altenberg, Hugo von Hofmannsthal sind nur einige ihrer Vertreter. Aber die Geschichte ging weiter: Friedrich Torberg, Jörg Mauthe, Alexander Lernet-Holenia, Hans Weigel, Heimito von Doderer, Kurt Moldovan, H.C. Artmann, Elias Canetti, Karl Kraus, Helmut Qualtinger..

Traktat des Wiener Kaffeehauses (von Friedrich Torberg)

und andere Beispiele

Eines der heute bestehenden, noch typischen Kaffeehäuser ist das Café Hawelka. Literaten, Künstler, Studenten, Revuegirls, Pensionisten, und wenige Touristen finden den Weg in die Dorotheergasse. Stammplätze gibt es nicht garantiert, aber Frau Hawelka steht im Ruf, beim Zusammensetzen von Alleinstehenden schon manchmal Hintergedanken zu haben.

Tip: nach 22 Uhr hingehen und Buchteln essen.


Akt. am 03. May 2005