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Namestag Boris, Peter
Spruch des Tages

Wo die Natur aus ihren Grenzen wanket, das irret alle Wissenschaft.
Schiller, Wallenstein

 

Eine teuflische Weihnachtssage

Im Schwabeltal lebte einst ein Bauer, der ein altes, dickleibiges Buch besaß, womit er Teufelsbeschwörungen vornahm. Als er einmal in die Christmette ging, hatte er vergessen, das Buch in seiner Stube zu verstecken. Schnell kehrte er nach der Mette heim, denn er befürchtete, die Kinder könnten damit Unfug treiben. Das war aber schon geschehen. Er fand das Beschwörungsbuch aufgeblättert auf dem Tisch liegen und die Stube voller Teufel. Um sie nun wieder zu bannen, mußte er in dem Buch so viele Seiten zurückblättern, als die Kinder davon aufgeblättert hatten. Außerdem mußte er während des Lesens die Teufel mit einer Arbeit beschäftigen, die mehr Zeit in Anspruch nahmen sollte als sein Lesen. Denn, brauchen die Teufel mit ihrer aufgetragenen Arbeit weniger Zeit als der Bauer mit dem Zurücklesen, so ist es um ihn geschehen und die Teufel entführen ihn dann wohin sie wollen. Wird aber der Bauer mit dem Lesen seines Buches früher fertig, dann haben sie die höllische Macht über ihn verloren. Der Bauer gab nun den Teufeln folgende Arbeiten: sie mußten einen Metzen Leinsamen, den er in den Schwabelbach geschüttet hatte, wieder herausklauben und außerdem in dieser Zeit einen neuen Weg in den Jassinggau anlegen. Die Arbeiten begannen. Die Teufel hatten kaum die Hälfte fertig, da war der Bauer mit dem Zurücklesen in seinem Zauberbuch schon zu Ende. Damit hatten sie die Macht über ihn verloren. Aber auch der Weg in den Jassinggau blieb unvollendet und heißt heute noch der "Teufelsweg".

(aus: Admont und das Gesäuse in Geschichte und Sage)

Der Winter ist auch die Zeit der langen Nächte, der unheimlichen Geräusche, der Angst. In vielen Kulturen gibt es Erinnerungen an Geister, Hexen, Teufel. Haloween in Amerika, die Perchten Österreichs, der Knecht Rupprecht... Die christliche Kultur hat heidnische Bräuche oft eingegliedert. 

Tresterer (aus Stuhlfelden im Pinzgau)

In Österreich gibt es drei "Rauhnächte": Weihnachten, Sylvester und Dreikönig. In den Höfen wird an einem dieser Abende eine süßer Milchbrei gekocht. Jeder ißt aus der gemeinsamen Schüssel und läßt seinen Löffel im Rest stecken. Die Frau Perchtl (die altgermanische Todesgöttin) kommt dann und ißt von der Perchtlmilch. Wer seinen Löffel umgefallen oder verkehrt im Brei findet, muß binnen Jahresfrist sterben.

 

Geburtstage: Kirk Douglas, Ödön von Horvath
zehn unserer Freunde - drei unserer Vorfahren