Eine
teuflische Weihnachtssage
Im Schwabeltal lebte einst ein Bauer, der ein
altes, dickleibiges Buch besaß, womit er Teufelsbeschwörungen vornahm.
Als er einmal in die Christmette ging, hatte er vergessen, das Buch in
seiner Stube zu verstecken. Schnell kehrte er nach der Mette heim, denn er
befürchtete, die Kinder könnten damit Unfug treiben. Das war aber schon
geschehen. Er fand das Beschwörungsbuch aufgeblättert auf dem Tisch
liegen und die Stube voller Teufel. Um sie nun wieder zu bannen, mußte er
in dem Buch so viele Seiten zurückblättern, als die Kinder davon
aufgeblättert hatten. Außerdem mußte er während des Lesens die Teufel
mit einer Arbeit beschäftigen, die mehr Zeit in Anspruch nahmen sollte
als sein Lesen. Denn, brauchen die Teufel mit ihrer aufgetragenen Arbeit
weniger Zeit als der Bauer mit dem Zurücklesen, so ist es um ihn
geschehen und die Teufel entführen ihn dann wohin sie wollen. Wird aber
der Bauer mit dem Lesen seines Buches früher fertig, dann haben sie die
höllische Macht über ihn verloren. Der Bauer gab nun den Teufeln
folgende Arbeiten: sie mußten einen Metzen Leinsamen, den er in den
Schwabelbach geschüttet hatte, wieder herausklauben und außerdem in
dieser Zeit einen neuen Weg in den Jassinggau anlegen. Die Arbeiten
begannen. Die Teufel hatten kaum die Hälfte fertig, da war der Bauer mit
dem Zurücklesen in seinem Zauberbuch schon zu Ende. Damit hatten sie die
Macht über ihn verloren. Aber auch der Weg in den Jassinggau blieb unvollendet
und heißt heute noch der "Teufelsweg".
(aus: Admont und das
Gesäuse in Geschichte und Sage) |
Der Winter ist auch die
Zeit der langen Nächte, der unheimlichen Geräusche, der Angst. In vielen
Kulturen gibt es Erinnerungen an Geister, Hexen, Teufel. Haloween in
Amerika, die Perchten Österreichs, der Knecht Rupprecht... Die
christliche Kultur hat heidnische Bräuche oft eingegliedert.
In Österreich gibt es drei
"Rauhnächte": Weihnachten, Sylvester und Dreikönig. In den
Höfen wird an einem dieser Abende eine süßer Milchbrei gekocht. Jeder
ißt aus der gemeinsamen Schüssel und läßt seinen Löffel im Rest
stecken. Die Frau Perchtl (die altgermanische Todesgöttin) kommt dann und
ißt von der Perchtlmilch. Wer seinen Löffel umgefallen oder verkehrt im
Brei findet, muß binnen Jahresfrist sterben.
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